Publikation im GEOMATIK GIS-Sonderheft 05/06-2024
Zukünftig werden Datenverwalter gefordert sein, Projektpartner mit 3D-Daten zu beliefern, um den Anforderungen an Volumenkörper und Gefahrenbereiche gerecht zu werden. Die GEOBOX AG bietet heute schon ein Verfahren, welches diesen Ansprüchen nachkommt.
Die GEOBOX AG bietet GIS-Lösungen basierend auf Autodesk Produkten an. Diese Lösungen unterstützen Anwendende im Bereich der amtlichen Vermessung, Leitungskataster, Infrastruktur und beliebigen weiteren Themen mit Raumbezug. Die Fachlösungen decken die aktuellen Normierungen ab und werden inhaltlich praxisbezogen erweitert. Dank der langjährigen Erfahrung mit der GIS-Software Autodesk AutoCAD Map 3D funktioniert die zweidimensionale Darstellung damit reibungslos. Diverse Attribute ermöglichen die Erfassung von Höheninformationen, Dimensionen oder Ausprägungen von Bauteilen, Bauwerken und anderen Objekten.
Hinsichtlich zukünftiger Anforderungen zur Datenweitergabe an Bestandsmodelle in BIM-Prozessen (vgl. Vernehmlassung SIA405 Norm) ist eine entsprechende Verarbeitung von 2.5D-Daten erforderlich. Zukünftig werden Datenverwalter gefordert sein, Projektpartner mit 3D-Daten zu beliefern, um den Anforderungen an Volumenkörper und Gefahrenbereiche gerecht zu werden. Die GEOBOX AG bietet heute schon ein Verfahren, welches diesen Ansprüchen nachkommt.
Bestandsmodelle für die Projektierung als zukünftige Anforderung an die GIS-Daten
Bisherig lag der Fokus bei GIS-Datenerfassungen – insbesondere bei Werkleitungskatasterdaten – darauf, den Bestand
in 2D abzubilden sowie die Interlis-Datenabgabe (SIA, VSA, VSE usw.) korrekt zu gewährleisten. Bei Höheninformationen
und Dimensionen konzentrierte man sich oftmals nur auf die Pflichtfelder. Die Datenübergabe findet mit Interlis oder CAD-Dateien statt. Die Planer und Ingenieure für die Infrastrukturplanung investieren häufig erhebliche Zeit in die Modellierung
der Bestandsdaten, bevor sie mit den wesentlichen Arbeiten beginnen können.
Der GIS-Datenlieferant kann den Infrastrukturplaner massgebend im Prozess unterstützen, indem er geeignete Modelle bereitstellt. Er kann den Planern mit den BIM-Modellen einen Mehrwert bieten und sich als Datenlieferant stärker im BIM-Prozess positionieren.
Datenaufbereitungsprozess der GEOBOX AG mit AutoCAD Map 3D und Autodesk Civil 3D
Der Prozess verbindet die GIS-Funktionalitäten von Autodesk AutoCAD Map 3D mit der Infrastrukturprojektierung in Autodesk Civil 3D. Mit dieser Integration wird der aktuelle Datenbestand bestmöglich aufbereitet, um dem Datenempfänger einen hohen Zeitgewinn zu ermöglichen. Die Lösung besteht aus den zwei Hauptbereichen: Dem optimierten Datenexport aus Autodesk AutoCAD Map 3D als BIM-Fachschalen-Export und deren Verarbeitung in Autodesk Civil 3D. Der GEOBOX BIM Fachschalen Export für AutoCAD Map 3D konvertiert die Leitungskatasterdaten in das Format LandXML und optimiert die Grunddaten in den
Datenmodellen der GEOBOX AG. Die GIS-Daten werden mit zusätzlichen Eigenschaften (Property Sets) angereichert. Es ist für den Export der GIS-Daten nicht entscheidend, ob Objekte über Höhenwerte und Dimensionen verfügen. Es gilt jedoch: Je besser der Datenbewirtschafter sich an die Erfassungsgrundsätze gemäss den aktuellen Interlis-Modellen hält, desto besser wird das zu erwartende Resultat nach der Aufbereitung des Bestandmodells für die Infrastrukturplanung.
Modellaufbereitung in Autodesk Civil 3D
Der zweite Schritt erfolgt in der Projektierungssoftware Autodesk Civil 3D. Die Daten können als LandXML direkt importiert und als Civil-Projekt weiterverwendet werden. Nun werden die Daten mit weiteren Funktionen aufbereitet. Fehlende Höhen (z.B. im Deckel- und in Sohlen, Einlauf- und Auslaufhöhen) können durch Einbezug von Geländemodellen und Standardtiefen generiert werden. Den geschätzten Höhenwerten stehen Anwendende noch kritisch gegenüber. Im Wissen, dass der Projektierungsingenieur über Tiefen auch Annahmen machen muss, gilt das Resultat als das bestmögliche zum aktuellen Zeitpunkt. Weitere Höhenwerte von Zwischenpunkten auf Leitungen lassen sich über Interpolation von Start- und Endhöhe berechnen. Für die Generierung der 3D-Modelle kommen die Property Sets aus dem GIS zum Zuge. Die Eigenschaften werden
verwendet, um passende Komponenten für die Stilisierung der Darstellung zuzuweisen und Volumenkörper für Bauwerke abzuleiten. Als Resultat erhält man ein vollständiges 3D-Modell der Leitungsinfrastruktur. Im Modell wird zudem hinterlegt, ob die Höheninformationen gemessen wurden (vom GIS-System kommen) oder ob die Höhe vom Geländemodell abgeleitet
wurde. So verfügt das Modell über Informationen zur Lagegenauigkeit und Unsicherheitsbereiche. Der Prozess wurde in Pilotprojekten erfolgreich durchgeführt. Den Schwerpunkt setzte man auf Entwässerungsnetzte. Druckleitungs- und Kommunikationsnetze sollen ebenfalls umgesetzt werden, damit bald der ganze Strassenraum in 3D modelliert werden kann.
GIS und BIM – GEOBOX AG und auxalia GmbH
Das Zusammenspiel von Geoinformation und Bauplanung erhält zunehmend eine wichtige Bedeutung. Noch sind diese in der Praxis nicht reibungslos verbunden. Die GEOBOX AG hatte in den letzten Jahren zwei Standbeine aufgebaut, – im GIS und im digitalen Bauen – insbesondere um die Prozesse zwischen den beiden Themen zu verbinden. Die Kernkompetenzen für beide Themen sind jedoch unterschiedlich. Die GEOBOX AG übergibt nun ihren Bereich Digitales Bauen an auxalia GmbH. Auxalia ist Autodesk Platinum Partner mit dem Fokus auf die digitalen Prozesse im Bauwesen. Die beiden Unternehmen arbeiten bereits heute zusammen. Die Partnerschaft bildet somit eine perfekte Ausgangslage, um das Digitale Bauen im Infrastrukturbereich innerhalb der auxalia GmbH weiterzuentwickeln. Bei Themen, welche GIS und BIM verbinden, werden Kunden in einem Projektteam aus Fachkräften der GEOBOX AG und auxalia GmbH betreut.
Publiziert am 17. Juni 2024 im GEOMATIK GIS Sonderheft 5-6/2024